
Die islamischen Länder lassen einen Aktienindex erstellen, der mit den Bestimmungen des islamischen Rechts konform geht. Sie wollen damit mehr ausländische Investments anziehen.
Die Organization of the Islamic Conference (OIC), die 57 Mitgliedsländer umfasst und in Dschidda in Saudi-Arabien ansässig ist, hat Standard & Poor’s damit beauftragt, einen entsprechenden Index zu erstellen.
Die Organization of the Islamic Conference (OIC), die 57 Mitgliedsländer umfasst und in Dschidda in Saudi-Arabien ansässig ist, hat Standard & Poor’s damit beauftragt, einen entsprechenden Index zu erstellen.
Wie Huseyin Erkan, Chef der Börse Istanbul und Koordinator der Initiative berichtet, wird der Index etwa 50 der meistgehandelten Aktien umfassen und sei nicht zuletzt für börsengehandelte Fonds (ETF) geeignet.
Im ersten Quartal 2011 soll es so weit sein. In Übereinstimmung mit der Scharia wird der Index keine Unternehmen enthalten, die mit Alkohol, Glücksspiel oder Tabak zu tun haben.
Kampf um Aufmerksamkeit der Investoren
«Die Regierungen der islamischen Länder wollen, dass wir in den Kapitalmärkten kooperieren, so dass ein grenzüberschreitender Handel möglich ist», sagte Erkan weiter. Einer der einfachsten und effizientesten Wege, den Handel zu beleben, sei Indizes zu erstellen und börsengehandelte Fonds
aufzulegen.
«Das wird die Aufmerksamkeit sowohl der lokalen als auch der ausländischen Investoren, die dort Kapital anlegen wollen, auf sich ziehen», sagte Alexander Matturri, Executive Managing Director bei S&P Indices in New York. Die handelbare Version könnte ideal für die Einführung von börsennotierten Fonds genutzt werden.
Mobius: «Grosser Fan islamischer Fonds»
Die 1969 gegründete OIC, zu der unter anderem die Vereinigten Arabischen Emirate, Indonesien, Nigeria und Pakistan gehören, sind die zweitgrösste zwischenstaatliche Regierungsorganisation nach den Vereinten Nationen. Ziele der OIC sind gemäß Angaben auf ihrer Website unter anderem die Schaffung einer Freihandelszone und einer islamischen Wirtschaftsunion für ihre 1,4 Milliarden Bürger zu beschleunigen.
Das Vermögen, das in Scharia-konformen Fonds angelegt ist, beläuft sich nach Schätzungen von Ernst & Young in deren Islamic Funds & Investment Report vom Mai auf 52,3 Milliarden Dollar (39,4 Milliarden Euro).
Der Investor Mark Mobius von Templeton Asset Management aus San Mateo in Kalifornien sagt, er sei ein «grosser Fan» islamischer Fonds. Er beziffert das potenzielle Anlagevolumen für die islamische Vermögensverwaltungsbranche auf über 480 Milliarden Dollar. «Es sind Aktienanlagen, wo wir mit Blick in die Zukunft grosses Wachstum sehen», sagte Mobius, Vorsitzender der Emerging Markets Group von Templeton auf einer Konferenz in Manama am 24. November. «Das Potenzial ist sehr, sehr gross.»
Verschiedene Indizes und Fonds
Um den Kapitalzufluss anzuregen, haben Regierungen und Unternehmen im Mittleren Osten und Asien bereits verschiedene Scharia-konforme Aktienindizes und Fonds aufgebaut. Die Indexanbieter Dow Jones & Co. und MSCI Inc. bieten Islam-konforme Indizes an, die Unternehmen in den USA, Singapur, Japan, Europa und Malaysia abbilden.
Der S&P 100 Pan Islamic Market Index Index umfasst 100 Unternehmen aus dem Golf Kooperationsrat und Asien, zeigen Daten von Bloomberg. Bursa Malaysia, der Börsenbetreiber in Kuala Lumpur und die FTSE Group bieten ebenfalls islamische Aktienindizes an. Darunter ist der 271 Werte mit grosser und mittlerer Marktkapitalisierung umfassende FTSE-Bursa Malaysia EMAS Shariah Index.
«Je mehr, umso besser»
«Je mehr Indizes islamische Aktien abbilden, umso besser», sagte Shehzad Janab, Leiter der Vermögensverwaltung Daman Investments PSC in Dubai am 24. November. Mehr Indizes bedeuteten, dass mehr Investoren ihnen folgen, sie eine höhere Aufmerksamkeit erhalten. Und dies werde die Unternehmen in den Indizes zwingen, transparenter zu werden.
Der Dow Jones Islamic Market World Index, der Aktien weltweit abbildet, die islamischen Regeln folgen, kommt auf eine Marktkapitalisierung von 12,8 Billionen Dollar und ist dieses Jahr um sieben Prozent gestiegen. Der Dow Jones Global Index hat im gleichen Zeitraum 6,4 Prozent zugelegt. Scharia-konforme Anleihen, sogenannte Sukuks, brachten dieses Jahr einen Ertrag
von 11,4 Prozent, zeigt der HSBC/Nasdaq Dubai US Dollar Sukuk Index.
Ziel: Milliarden anzuziehen
Die britische Bank HSBC Holdings, weltweit der zweitgrösste Underwriter von Islam-Anleihen, plant ihren ersten Scharia-konformen ETF-Fonds am Persischen Golf, berichtete Razi Fakih, stellvertretender Vorstandschef der islamischen Sparte von HSBC in Dubai im Oktober. Die Fonds werden ausländischen Investoren besseren Zugang zu den Börsen der Region verschaffen.
Die ETF dürften den OIC-Ländern helfen, einen Teil der bislang 79,9 Milliarden Dollar, die dieses Jahr in die Emerging Marktes geströmt sind, anzuziehen. Die OIC-Indizes werden den Investoren auch Zugang zum Wohlstand der Ölstaaten am Persischen Golf ermöglichen, sagt Charbel Azzi, Leiter Kunden Middle East and North Africa bei S&P.
Bloomberg
Im ersten Quartal 2011 soll es so weit sein. In Übereinstimmung mit der Scharia wird der Index keine Unternehmen enthalten, die mit Alkohol, Glücksspiel oder Tabak zu tun haben.
Kampf um Aufmerksamkeit der Investoren
«Die Regierungen der islamischen Länder wollen, dass wir in den Kapitalmärkten kooperieren, so dass ein grenzüberschreitender Handel möglich ist», sagte Erkan weiter. Einer der einfachsten und effizientesten Wege, den Handel zu beleben, sei Indizes zu erstellen und börsengehandelte Fonds
aufzulegen.
«Das wird die Aufmerksamkeit sowohl der lokalen als auch der ausländischen Investoren, die dort Kapital anlegen wollen, auf sich ziehen», sagte Alexander Matturri, Executive Managing Director bei S&P Indices in New York. Die handelbare Version könnte ideal für die Einführung von börsennotierten Fonds genutzt werden.
Mobius: «Grosser Fan islamischer Fonds»
Die 1969 gegründete OIC, zu der unter anderem die Vereinigten Arabischen Emirate, Indonesien, Nigeria und Pakistan gehören, sind die zweitgrösste zwischenstaatliche Regierungsorganisation nach den Vereinten Nationen. Ziele der OIC sind gemäß Angaben auf ihrer Website unter anderem die Schaffung einer Freihandelszone und einer islamischen Wirtschaftsunion für ihre 1,4 Milliarden Bürger zu beschleunigen.
Das Vermögen, das in Scharia-konformen Fonds angelegt ist, beläuft sich nach Schätzungen von Ernst & Young in deren Islamic Funds & Investment Report vom Mai auf 52,3 Milliarden Dollar (39,4 Milliarden Euro).
Der Investor Mark Mobius von Templeton Asset Management aus San Mateo in Kalifornien sagt, er sei ein «grosser Fan» islamischer Fonds. Er beziffert das potenzielle Anlagevolumen für die islamische Vermögensverwaltungsbranche auf über 480 Milliarden Dollar. «Es sind Aktienanlagen, wo wir mit Blick in die Zukunft grosses Wachstum sehen», sagte Mobius, Vorsitzender der Emerging Markets Group von Templeton auf einer Konferenz in Manama am 24. November. «Das Potenzial ist sehr, sehr gross.»
Verschiedene Indizes und Fonds
Um den Kapitalzufluss anzuregen, haben Regierungen und Unternehmen im Mittleren Osten und Asien bereits verschiedene Scharia-konforme Aktienindizes und Fonds aufgebaut. Die Indexanbieter Dow Jones & Co. und MSCI Inc. bieten Islam-konforme Indizes an, die Unternehmen in den USA, Singapur, Japan, Europa und Malaysia abbilden.
Der S&P 100 Pan Islamic Market Index Index umfasst 100 Unternehmen aus dem Golf Kooperationsrat und Asien, zeigen Daten von Bloomberg. Bursa Malaysia, der Börsenbetreiber in Kuala Lumpur und die FTSE Group bieten ebenfalls islamische Aktienindizes an. Darunter ist der 271 Werte mit grosser und mittlerer Marktkapitalisierung umfassende FTSE-Bursa Malaysia EMAS Shariah Index.
«Je mehr, umso besser»
«Je mehr Indizes islamische Aktien abbilden, umso besser», sagte Shehzad Janab, Leiter der Vermögensverwaltung Daman Investments PSC in Dubai am 24. November. Mehr Indizes bedeuteten, dass mehr Investoren ihnen folgen, sie eine höhere Aufmerksamkeit erhalten. Und dies werde die Unternehmen in den Indizes zwingen, transparenter zu werden.
Der Dow Jones Islamic Market World Index, der Aktien weltweit abbildet, die islamischen Regeln folgen, kommt auf eine Marktkapitalisierung von 12,8 Billionen Dollar und ist dieses Jahr um sieben Prozent gestiegen. Der Dow Jones Global Index hat im gleichen Zeitraum 6,4 Prozent zugelegt. Scharia-konforme Anleihen, sogenannte Sukuks, brachten dieses Jahr einen Ertrag
von 11,4 Prozent, zeigt der HSBC/Nasdaq Dubai US Dollar Sukuk Index.
Ziel: Milliarden anzuziehen
Die britische Bank HSBC Holdings, weltweit der zweitgrösste Underwriter von Islam-Anleihen, plant ihren ersten Scharia-konformen ETF-Fonds am Persischen Golf, berichtete Razi Fakih, stellvertretender Vorstandschef der islamischen Sparte von HSBC in Dubai im Oktober. Die Fonds werden ausländischen Investoren besseren Zugang zu den Börsen der Region verschaffen.
Die ETF dürften den OIC-Ländern helfen, einen Teil der bislang 79,9 Milliarden Dollar, die dieses Jahr in die Emerging Marktes geströmt sind, anzuziehen. Die OIC-Indizes werden den Investoren auch Zugang zum Wohlstand der Ölstaaten am Persischen Golf ermöglichen, sagt Charbel Azzi, Leiter Kunden Middle East and North Africa bei S&P.
Bloomberg