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Islamische Investments als alternative Geldquelle

2/1/2012

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Anleihen. In Europa haben Unternehmen und Staaten Probleme, Geld auszuleihen. Dabei wird eine liquide Quelle außer Acht gelassen: islamische Finanzierungen.

Wien als Finanzzentrum für CEE -von diesem Wunschbild heimischer Wirtschaftsromantiker ist in Anbetracht verlustreicher Engagements der Austro-Banken in Mittel-und Osteuropa mittlerweile nicht viel mehr als ein Klischee geblieben. Der Grund: Österreich und die umliegenden Länder entwickeln eine Reihe von Projekten, die in schariakonformen Investitionsplänen gefragt sind. Dabei geht es um viel mehr als die in Mitteleuropa zunehmend forcierten Vorhaben bei Wind-und Solarenergie.

Kapital für spezifische Zwecke

Investoren, die nach den Regeln des Islam anlegen, müssen nämlich nicht nur ethisch korrekt investieren-sprich nicht in Rüstung, Alkohol, Tabak und andere der Scharia zufolge bedenkliche Felder. Sie leihen ihr Geld auch grundsätzlich nicht einem Unternehmen, das in Folge darüber frei verfügen kann -die islamkonforme Anleihe ("Sukuk") sieht vielmehr vor, dass das Kapital nur sehr spezifischen Zwecken dient. "Bei einem herkömmlichen Bond kann ein Staat oder Unternehmen sagen:, Gebt mir Geld, ich garantiere euch die Rückzahlung', fertig. Beim islamischen Sukuk muss der Aussteller alle Details eines konkreten Projekts, das damit finanziert werden soll, offenlegen. Es ist totale Transparenz gefragt", erklärt El Kafsi im Interview mit dem WirtschaftsBlatt. Deshalb stehen auch die Pläne der Immobilienentwickler in Osteuropa oder Infrastrukturmaßnahmen der notorisch unterfinanzierten europäischen Kommunen im Fokus. Sie bieten die Möglichkeit, durchsichtige und ethisch korrekte Einzelprojekte zu finanzieren.

Das deutsche Bundesland Sachsen-Anhalt hat vor rund sieben Jahren -als erster europäischer Aussteller -einen Sukuk emittiert. In Österreich gibt es keine entsprechenden Möglichkeiten, die islamische Geldgeber nutzen könnten. Für El Kafsi sprechen jedenfalls nicht nur die passenden Projekte, sondern auch strategische Vorteile für Wien: "Opec und Uno sitzen hier. Die Mitgliedsstaaten kennen das Land, es wäre für sie normal, hier ein Headquarter zu errichten".

Markt mit Potenzial

Einziges Finanzzentrum punkto islamkonformer Anlagen innerhalb Europas ist derzeit London. Global betrachtet konzentriert sich der Markt auf die Golfstaaten und Malaysia. Das Marktvolumen dürfte Schätzungen zufolge Ende 2012 bei rund 1,5 Billionen US-$ liegen. Das entspricht lediglich einem Prozent der globalen Finanzwirtschaft. Je nach Angaben wird aber von einem Wachstum zwischen 15 und 20 Prozent jährlich ausgegangen. In der Golfregion wird laut El Kafsi rund ein Viertel der Gelder islamkonform veranlagt. Man könne davon ausgehen, dass die Umstürze in Ägypten und Libyen die Strömung zusätzlich fördern werden. Hier haben die muslimischen Parteien bei den Wahlen jeweils die Mehrheit errungen.

Islamic Banking bzw. Investing ist ein relativ junges Phänomen und eng an das Entstehen eines islamischen Bewusstseins gekoppelt. Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts wurde das konventionelle Bankensystem in der arabischen Welt eingeführt. Nach dem Ölboom in den 70ern erkannten einige arabische Unternehmer die Chance, mit islamischer Ethik Investoren anzusprechen. Lange Zeit gab es aber nur drei Banken in Saudi-Arabien und Dubai und Versuche in Ägypten. Zu einem Boom kam es erst in den späten 80ern und frühen 90ern. "Ich verbinde das mit der geopolitischen Situation und den zahlreichen Events in der Region: dem Irak-Iran-Krieg, der Einflussnahme von Westmächten in der Region, dem Mangel an Demokratie, auch 9/11. Die Menschen hielten sich an die Religion in einer Welt, die politisch im Chaos lag", so El Kafsi.

Spekulationen verboten

Die Werte des modernen Islamic Banking sind nicht neu. Traditionellerweise sei es bei islamischen Finanzierungen schon immer um Unternehmertum gegangen. "Es war eine Handelsaktivität. Verkäufer und Händler kooperierten via Handelskontrakt oder es war Kapital nötig und der Geldgeber stieg als Partner ins Geschäft ein", so El Kafsi. Auch heute noch gilt das Prinzip. Spekulationen sind verboten, konventionelle Banken gelten ebenfalls als ungeeignet, weil es hier zur "Ausbeutung der Kreditnehmer" kommt, Zinsen sind nicht erlaubt, islamische Banken geben keine Kredite, sondern zahlen die Ware im Voraus.

wirtschaftsblatt.at
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