1,5 Milliarden der Weltbevölkerung sind Muslime, 50 Millionen leben in Europa. Im Islam gelten verschiedene Rechtsgrundsätze, etwa Zins- und Spekulationsverbot. Die Alternative des konventionellen Banksystems heißt "Islamic Banking". Ein Modell, das die Bankgeschäfte der Muslime "Koran-konform" regelt.
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Der Markt für Scharia-kompatible Finanzprodukte wächst und wächst. Auch in Luxemburg. Diskussionen über das Für und Wider hat man längst hinter sich gelassen. Auf dem Kirchberg diskutieren Zentralbankchefs und Akademiker derzeit über Standardisierung und Regulierung. Wer sich ein Haus kaufen will, der nimmt in aller Regel einen Immobilienkredit auf. Er leiht sich von der Bank Geld, kauft das Haus und zahlt über einen größeren Zeitraum das geliehene Geld samt Zinsen zurück. Für die Islamic Finance scheint die Finanzkrise ausgestanden. Laut Credit Suisse wurden im 2010 Islamic Bonds, auch Sukuk genannt, weltweit im Wert von fast 55 Mrd. Dollar platziert. Dieses Niveau übertraf nicht nur die Krisenjahre 2008/2009, sondern auch das bislang beste “Sukuk-Jahr” 2007, als für rund 30 Mrd. Dollar Scharia-konforme Bonds begeben wurden. Auch schrieben im 2010 die meisten Scharia-Geldhäuser am Persischen Golf wieder schwarze Zahlen. Weltweit erreichte die Islamic Finance die Marke von einer Billion Dollar. Es mag dem neuen Innenminister gefallen oder nicht, aber der Islam gehört eben doch zu Deutschland. Mit mehr als vier Millionen Vertretern ist diese Religionsgruppe sogar stärker repräsentiert als zum Beispiel die Einwohner von Rheinland-Pfalz, denen BM Hans-Peter Friedrich angesichts ihres Wahlverhaltens möglicherweise auch gerne die ordentliche Zugehörigkeit zum Land absprechen würde, damit aber vielleicht vorsichtshalber bis nach der Landtagswahl am kommenden Sonntag wartet. Islamic Finance hat in Deutschland ein Milliardenpotenzial - angeblich. Tatsächlich stützen sich die Verfechter des zinslosen Bankings auf eher zweifelhafte Studien. Zaid el-Mogaddedi spricht schon fast eine Viertelstunde. Er hat seine Afrika-Barfuß-Metapher zum Besten gegeben, hat vom boomenden britischen Markt geschwärmt, nun kann es nicht mehr lange dauern, bis die Umfrage kommt. Die Umfrage darf nämlich nie fehlen, wenn el-Mogaddedi referiert. Exotische Sukuk-Papiere aus Jemen werfen hohe Renditen ab. Auch ägyptische Papiere rentieren sich im Sinne des Wortes. Nicht grundlos - das Risiko ist schlicht enorm. Die arabische Welt befindet sich in Aufruhr -die Anleihenmärkte der Region ebenso. Ein Beispiel wäre der exotische jemenitische Anleihenmarkt. Die Steigerungsform von "exotisch" lautet in diesem Zusammenhang: Jemenitischer Sukuk-Sektor. Für diesen will Notenbank-Chef Kamal Al-Rabie am 1. März Anleihen mit einjähriger Laufzeit platzieren. Tagung der Evangelischen Akademie Villigst fragt nach dem Beitrag von christlichen und muslimischen Investoren für ökonomische Nachhaltigkeit. Bei der Tagung geht es auch um die Frage, ob christliche und islamische Investoren ein gemeinsames Signal für eine zukunftsfähige Wirtschaftsweise setzen können. Der Markt geht für die Golfstaaten von einem steigenden politischen Risiko aus – das spürt man sowohl bei islamischen Finanzprodukten als auch angesichts eines 100-$-Ölpreises. Neben dem erhöhten politischen Risiko in der Nahost-Region, das zuletzt nicht nur auf den Ölpreis durchgeschlagen hat (siehe Substory unten), hat die Revolution in Ägypten auch im Anleihenmarkt ihre Spuren hinterlassen. Malaysia hat sich als ein Zentrum des islamischen Finanzwesens in der südostasiatischen Region und etabliert, das weltweit an Bedeutung gewinnt. Die Stabilität und die weitere Expansion des gesamten lokalen Finanzsystems beruhen unter anderem auf dem islamischen Finanzsektor. Auch nicht-moslemischen Teilnehmern steht das weite Feld an neuen Finanzprodukten offen, nicht zuletzt auch für die Abwicklung von Transaktionen im Außenhandel. |