
Lange Zeit waren islamische Anleihen in der Türkei umstritten. Doch sie haben sich in der Wirtschaftskrise als stabil erwiesen und nachdem viele nicht-islamische Staaten ihr Glück mit dem alternativen Finanzsystem probieren, traut sich die Türkei nun auch: Die ersten islamischen Staatsanleihen sind unterwegs.
Zum ersten Mal in der Geschichte der säkularen Republik plant die Türkei dieses Jahr die Ausgabe von islamischen Wertpapieren. Sogenannte Sukuk, islamische Anleihen, bei denen keine Zinsen auf das angelegte Kapital gezahlt werden, sollen vor allem Öl-Investoren anlocken.
Zum ersten Mal in der Geschichte der säkularen Republik plant die Türkei dieses Jahr die Ausgabe von islamischen Wertpapieren. Sogenannte Sukuk, islamische Anleihen, bei denen keine Zinsen auf das angelegte Kapital gezahlt werden, sollen vor allem Öl-Investoren anlocken.
Weltweit wird der Sukuk-Markt auf über 100 Milliarden US-Dollar geschätzt. Das neue Projekt der Türkei könnte als Zeichen gewertet werden, eine stärkere Rolle im islamischen Finanzwesen spielen zu wollen.
„Es ist, als würde man eine Glocke läuten, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken“ zitiert Reuters Murat Çetinkaya, den stellvertretenden Schatzmeister der Kuveyt Turk, einer islamischen Bank, die als Trendsetter des Sukuk-Wesens in der Türkei gilt.
Das Thema war lange Zeit in der Türkei umstritten Bewusst habe sich die Türkei lange Zeit nicht an das Thema gewagt, so Reuters. Zu groß sei die Furcht vor Kritikern gewesen, die behaupten, die AKP versuche, heimlich den Säkularismus abzuschaffen. Schließlich hatte 2008 der Oberste Gerichtshof damit gedroht, die AKP wegen islamistischer Tätigkeit zu verbieten.
Doch die Zeiten haben sich geändert und mittlerweile sitzt die Partei fest im Sattel. Die Partei ist mittlerweile zum dritten Mal in Folge gewählt worden, niemand hat Zweifel am Wirtschaftsmanagement der AKP und das Pro-Kopf-Einkommen hat sich fast verdreifacht.
Dass zudem immer mehr nicht-islamische Anleihenehmer in den Sukuk-Markt investieren, hat die Hemmschwelle für die Türkei gesenkt. „Auch Länder wie Frankreich und Deutschland sind in das Geschäft mit Sukuk eingestiegen und außerdem steht Erdoğan innenpolitisch viel stärker da“, zitiert Reuters einen Banker, der nicht genannt werden will, weil das Thema in der Türkei noch immer brenzlig ist.
Die Kritik fiel dementsprechend sachte aus, als der stellvertretende Ministerpräsident Ali Babacan vergangenen Monat mitteilte, die Regierung plane eine staatliche islamische Anleihe.
„Die Türkei könnte ganz leicht eine Anleihe im Wert von ein paar Millionen Dollar herausgeben. Vermutlich wird sie zu Beginn 500 Millionen oder eine Milliarde US-Dollar herausgeben und dann sehen, wie es läuft“, so Osman Akyüz, Generalsekretär der Assoziation der Partizipatorischen Banken in der Türkei.
Islamische Anleihen sind relativ stabil Beim islamischen Bankenmodell werden die Investoren theoretisch zu Teilhabern am Gewinn. Wenn auch der Sukuk-Markt viel kleiner ist als die konventionellen internationalen Anleiheemissionen, so haben sie sich doch während der globalen Wirtschaftskrise als relativ stabil erwiesen.
Seit 1980 wird die islamische Finanzmethode in der Türkei angewendet, wenn auch erst als private Institutionen. 2006 wurden sie als partizipatorische Banken anerkannt. Heute gibt es vier solcher Banken in der Türkei: Albaraka Turk, Bank Asya, Kuwait Turk und Türkiye Finans. Kuwait Turk, eine Einheit des Kuwait Finanzhaus, gab 2010 die ersten islamischen Anleihen heraus.
Einer Meldung der Ratingagentur Fitch zufolge können Pläne eigenständiger Anleihenehmer außerhalb des Mittleren Ostens und anderen größtenteils islamischen Regionen, den Sukuk-Markt anzuzapfen, der Nachfrage von islamischen institutionellen Anlegern und Banken entgegenkommen, um ihre Obligationenbestände breiter zu fächern.
Für die Türkei, die Investoren für ihre großen Bauunternehmen wie die dritte Bosporus-Brücke oder das Nord-Marmara-Autobahn-Projekt braucht, sind das gute Nachrichten. Durch die Sukuk würden vielleicht auch Investoren angezogen, die den internationalen Kapitalmarkt umgehen möchten.
DEUTSCH TÜRKISCHE NACHRICHTEN
„Es ist, als würde man eine Glocke läuten, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken“ zitiert Reuters Murat Çetinkaya, den stellvertretenden Schatzmeister der Kuveyt Turk, einer islamischen Bank, die als Trendsetter des Sukuk-Wesens in der Türkei gilt.
Das Thema war lange Zeit in der Türkei umstritten Bewusst habe sich die Türkei lange Zeit nicht an das Thema gewagt, so Reuters. Zu groß sei die Furcht vor Kritikern gewesen, die behaupten, die AKP versuche, heimlich den Säkularismus abzuschaffen. Schließlich hatte 2008 der Oberste Gerichtshof damit gedroht, die AKP wegen islamistischer Tätigkeit zu verbieten.
Doch die Zeiten haben sich geändert und mittlerweile sitzt die Partei fest im Sattel. Die Partei ist mittlerweile zum dritten Mal in Folge gewählt worden, niemand hat Zweifel am Wirtschaftsmanagement der AKP und das Pro-Kopf-Einkommen hat sich fast verdreifacht.
Dass zudem immer mehr nicht-islamische Anleihenehmer in den Sukuk-Markt investieren, hat die Hemmschwelle für die Türkei gesenkt. „Auch Länder wie Frankreich und Deutschland sind in das Geschäft mit Sukuk eingestiegen und außerdem steht Erdoğan innenpolitisch viel stärker da“, zitiert Reuters einen Banker, der nicht genannt werden will, weil das Thema in der Türkei noch immer brenzlig ist.
Die Kritik fiel dementsprechend sachte aus, als der stellvertretende Ministerpräsident Ali Babacan vergangenen Monat mitteilte, die Regierung plane eine staatliche islamische Anleihe.
„Die Türkei könnte ganz leicht eine Anleihe im Wert von ein paar Millionen Dollar herausgeben. Vermutlich wird sie zu Beginn 500 Millionen oder eine Milliarde US-Dollar herausgeben und dann sehen, wie es läuft“, so Osman Akyüz, Generalsekretär der Assoziation der Partizipatorischen Banken in der Türkei.
Islamische Anleihen sind relativ stabil Beim islamischen Bankenmodell werden die Investoren theoretisch zu Teilhabern am Gewinn. Wenn auch der Sukuk-Markt viel kleiner ist als die konventionellen internationalen Anleiheemissionen, so haben sie sich doch während der globalen Wirtschaftskrise als relativ stabil erwiesen.
Seit 1980 wird die islamische Finanzmethode in der Türkei angewendet, wenn auch erst als private Institutionen. 2006 wurden sie als partizipatorische Banken anerkannt. Heute gibt es vier solcher Banken in der Türkei: Albaraka Turk, Bank Asya, Kuwait Turk und Türkiye Finans. Kuwait Turk, eine Einheit des Kuwait Finanzhaus, gab 2010 die ersten islamischen Anleihen heraus.
Einer Meldung der Ratingagentur Fitch zufolge können Pläne eigenständiger Anleihenehmer außerhalb des Mittleren Ostens und anderen größtenteils islamischen Regionen, den Sukuk-Markt anzuzapfen, der Nachfrage von islamischen institutionellen Anlegern und Banken entgegenkommen, um ihre Obligationenbestände breiter zu fächern.
Für die Türkei, die Investoren für ihre großen Bauunternehmen wie die dritte Bosporus-Brücke oder das Nord-Marmara-Autobahn-Projekt braucht, sind das gute Nachrichten. Durch die Sukuk würden vielleicht auch Investoren angezogen, die den internationalen Kapitalmarkt umgehen möchten.
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